Riesling ist wohl
die bekannteste Rebsorte und die beliebteste Weißweinsorte Deutschlands
und wird im Grunde in allen deutschen Weinregionen hergestellt. Doch auch
in Österreich, dem Elsaß, Norditalien, Südosteuropa, der
Ukraine, in den USA sowie in Australien und Südafrika wird der Riesling
geschätzt und kultiviert. Erst vor wenigen Jahren wurde Müller-Thurgau
als am weitesten verbreitete Rebsorte in Deutschland vom Riesling verdrängt.
Doch nicht nur in Deutschland, auch weltweit hat sich Riesling Platz 1
der Top-Rebsorten erobert.
Die Herkunft des Rieslings ist nicht eindeutig belegt. Man nimmt an,
dass die Urahnen des Rieslings von Wildreben am Oberrhein abstammen. Erwähnt
wurden Wurzelreben erstmals in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Ab ca.
1500 zog der Riesling seinen Siegeszug an und bleibt bis heute unangefochten
eine der gefragtesten Weißweinsorten der Welt.
Die Herkunft des Namens "Riesling" ist ebenso unsicher. Man
vermutet, dass der Name von "Verrieseln" abstammt. Unter Verrieseln
versteht man die unvollständige Befruchtung der Blüten bei ungünstiger
Witterung. Riesling neigt zur "Verrieselung", sodass der etymologische
Ursprung des Namens Riesling wohl durchaus auf seine Charaktereigeschaft
"verrieselt leicht" zurückzuführen sein könnte.
Nur in besten Lagen gedeiht der Riesling zu Spitzenqualitäten, wobei
er keine großen Ansprüche an den Boden stellt.
Obwohl Riesling-Weine unterschiedlichste Geschmacksmerkmale von elegant,
filigran, adlig-vornehm, anmutig bis hin zu lebendig, frisch, rassig oder
spritzig aufweisen können, ist ihnen allen doch eines gleich: die
betont fruchtige Säure. Rieslinge werden in allen Qualitätsstufen
vom Tafelwein bis hin zur Trockenbeerenauslese hergestellt. Die Geschmacksrichtungen
reichen von trocken bis lieblich. Entsprechend ist Riesling je nach Wein,
Jahrgang und Ausbau auch für die unterschiedlichsten Anlässe
geeignet. Und da sie lange lagerfähig sind, kann man sich die besten
Tropfen auch gut für besondere Anlässe aufsparen selbst
wenn sie zuweilen schon früher "genossen" werden. |